Die Ordnung der Käfer (Coleoptera)
Die Ordnung Coleoptera entstand vor fast 280 Millionen Jahren und hat sich seitdem kaum verändert. Ihre erste wissenschaftliche Beschreibung verdanken wir Carl von Linné im Jahr 1758.
Etymologisch bedeutet Coleoptera aus dem Griechischen „Scheide und Flügel“ und bezieht sich auf das Exoskelett, zu dem die Elytren gehören, die ihre Flügel schützen.
Die Ordnung Coleoptera ist die artenreichste mit den meisten bekannten Arten! Die tatsächliche Anzahl wird vermutlich unterschätzt; man schätzt, dass sie etwa 25 % der gesamten Tierartenvielfalt ausmachen.
Man findet unter ihnen Marienkäfer, Mistkäfer, Maikäfer und viele andere.
Hinweis: Die Klassifikation der Käfer ist weiterhin Gegenstand wissenschaftlicher Debatten.
Allgemeine Merkmale
Die Käfer (Ordnung Coleoptera) sind die artenreichste Ordnung im Tierreich mit über 400.000 beschriebenen Arten und vermutlich noch vielen unentdeckten. Ihr Name bedeutet „gepanzerte Flügel“ in Anspielung auf ihre Elytren, die verhärteten Vorderflügel, welche die dahinterliegenden membranösen Hinterflügel schützen.
Käfer zeichnen sich aus durch:
- einen kompakten, robusten Körper,
- härte Elytren, die den Hinterleib bedecken,
- stark entwickelte beißende Mundwerkzeuge,
- eine große Vielfalt an Formen, Größen und Farben.
Ökologische Vielfalt
Käfer haben nahezu alle terrestrischen und Süßwasser-Lebensräume erobert. Man findet sie:
- in Wäldern, Wiesen, Wüsten, Feuchtgebieten,
- unter Rinde, in Baumstämmen, im Boden, in Blüten oder sogar in Nestern anderer Tiere,
- auf allen Stufen der Nahrungskette: Räuber, Pflanzenfresser, Aasfresser, Dungfresser, Holzfresser u.v.m.
Wichtige Gruppen
Bekannte große Käfergruppen sind:
- Carabidae: Laufkäfer, meist nachtaktive Jäger
- Coccinellidae: Marienkäfer, nützliche Gartenhelfer
- Scarabaeidae: Mistkäfer, Rosenkäfer und Junikäfer
- Curculionidae: Rüsselkäfer, oft pflanzenspezifisch
- Buprestidae: Prachtkäfer, metallisch glänzend und holzbewohnend
- Staphylinidae, Tenebrionidae, Elateridae u.a.
Bedeutung für die Makrofotografie
Käfer sind ein wahres Spielfeld für die Makrofotografie dank:
- ihrer originellen Formen (gestreckt, gedrungen, gewölbt etc.),
- fein strukturierten Oberflächen und Details, die bei starker Vergrößerung sichtbar werden,
- ihrer leuchtenden oder metallischen Farben bei vielen Arten.
Sie erlauben auch faszinierende Einblicke in Verhaltensweisen wie Jagd, Paarung, Flug oder Mimikry.
Ökologische Bedeutung
Käfer spielen wichtige Rollen in Ökosystemen:
- Bestäubung (einige Scarabaeidae und Rosenkäfer),
- Zersetzung organischer Substanz (Mistkäfer, Aasfresser),
- Regulation anderer Insektenpopulationen (Räuber),
- Recycling von Totholz (Holzfresser wie Prachtkäfer oder Bockkäfer).
Klassifikation
Die Ordnung Coleoptera gliedert sich in vier Hauptunterordnungen:
- Adephaga: Laufkäfer, Schwimmkäfer, Taumelkäfer u.a.
- Polyphaga: mit Abstand die größte Gruppe (Marienkäfer, Prachtkäfer, Rüsselkäfer etc.)
- Archostemata: sehr alte, wenig vertretene Gruppe
- Myxophaga: winzige aquatische oder semi-aquatische Käfer
🔎 Naturkundlicher Hinweis: Jeder Lebensraum beherbergt seine eigene Käferfauna. Ein einfacher Holzstoß, ein verrottender Baumstamm oder eine Wiesenkarotte können unerwartete entomologische Schätze offenbaren.
Coleoptera
- Adephaga (aktualisierte Klassifikation nach Beutel)
- Gyrinoidea
- Halipoidea
- Meruoidea
- Dyscoidea
- Caraboidea
- Polyphaga (nach ITIIS - 4. April 2018)
Der Unterordner der Polyphaga ist der größte Unterordner der Käfer mit fast 90 % aller Arten. Er umfasst 5 Infraordnungen, 16 Überfamilien und 144 Familien.