COSSIDAE – DIE HOLZBOHRER Die Cossidae sind eine Familie der Schmetterlinge, die gemeinhin als „Zeuzeren“ oder „Holzbohrer“ bekannt sind. Diese Nachtfalter zeichnen sich durch ihr robustes Erscheinungsbild aus, mit meist grauen, braunen oder dunklen Vorderflügeln, oft mit dezenten Mustern. Besonders bekannt sind die Cossidae für ihre Raupen, die als holzbohrende Larven in Ästen und Stämmen leben. Diese Gänge im Holz können erhebliche Pflanzenschäden verursachen. Einige Zeuzera-Arten gelten als Forst- oder Agrarschädlinge. Cossiden kommen in vielen Regionen und Lebensräumen vor, vor allem in bewaldeten Gebieten.
Merkmale
- Große Falter, stämmiger Körper und schmale Flügel
- Flügel graubraun, matt, geadert, ähneln Borke oder Flechten
- Rüssel fehlt oder ist verkümmert: Erwachsene nehmen keine Nahrung auf
- Männchen mit gefiederten Fühlern, Weibchen mit einfachen
- Langsamer, unauffälliger Flug, nachts oder in der Dämmerung
Lebensraum
Cossidae finden sich in:
- Wäldern, Obstgärten, baumbestandenen Parks, alten Hecken
- Gebieten mit vielen Wirtbäumen (Pappeln, Weiden, Apfelbäume, Haselsträucher…)
- Erwachsene selten sichtbar, aber erkennbar an Larvenspuren (Bohrmehl, Löcher, Kot)
Biologie
- Eier werden an der Stammbasis oder in Rindenritzen abgelegt
- Xylophage Raupen, graben tiefe Gänge ins Holz
- Langer Larvenzyklus: 2 bis 4 Jahre je nach Art
- Verpuppung im Holz oder in einer Bodenkammer
- Erwachsene schlüpfen in der warmen Jahreszeit, meist im Sommer
Charakteristische Arten
- Cossus cossus – Weidenbohrer: großer grauer Falter, rosafarbene, stark riechende Raupe, häufig an Pappel, Weide, Apfelbaum
- Zeuzera pyrina – Blausieb: weißer Falter mit schwarzen Flecken, Schädling in Obstgärten (Apfel, Birne, Walnuss…)
- Phragmataecia castaneae – Aus Röhrichtbiotopen, Larven in Schilfstängeln
Besonderheiten
- Sehr robuste Larven, teils geruchsintensiv oder reizend
- Erwachsene meist stumm, unscheinbar und regungslos, sehr gut getarnt
- Arten schwer zu beobachten, außer beim Schlüpfen oder bei sichtbaren Schäden
- Manche Arten unterliegen gesetzlichen Regelungen im Obstbau
