PYRALIDAE – ZÜNSLER
Die Pyralidae sind eine Familie nachtaktiver Schmetterlinge, auch als „Zünsler“ bekannt. Sie zeichnen sich durch große Vielfalt in Erscheinung, Größe und Lebensweise aus. Die Raupen vieler Pyralidae-Arten gelten als Pflanzenschädlinge und ernähren sich von verschiedenen Nutzpflanzen wie Getreide, Gemüse oder Früchten. Einige Vertreter bauen schützende Seidenkokons, in denen sie sich entwickeln. Die Pyralidae sind weltweit verbreitet und übernehmen verschiedene Rollen in Ökosystemen – von Schädlingen über Bestäuber bis zu Zersetzern.
- Schmalflügeliger Zünsler (Synaphe punctalis)
Merkmale
- Kleine bis mittelgroße Falter (Spannweite 15–35 mm)
- Schmale, oft dreieckige Flügel, manchmal leicht gerollt
- Farben: braun, grau, beige, gelegentlich mit metallischem Glanz
- Kopf teils behaart (hervortretende Labialpalpen bilden „Schnauze“)
- Flug dämmerungs- oder nachtaktiv, häufig lichtaffin
Lebensraum
Die Pyralidae besiedeln:
- Trockene Lebensräume, Brachflächen, Rasen, Macchia, Felder
- Anthropogene Bereiche: Wohnhäuser, Silos, Vorratsräume
- Reisfelder, Äcker, Vorratslager
- Küstenzonen, Müllplätze, natürliche Abfälle mit organischem Material
Biologie
- Eiablage auf Wirtspflanzen, Vorräten oder organischem Substrat
- Vielfältige Raupenformen: pflanzenfressend, saprophag, detritivor, vorratsfressend
- Manche Arten spinnen Seidenröhren oder leben gesellig
- Verpuppung in einfachem Kokon, oft im Substrat oder Umfeld
- Mehrere Generationen pro Jahr bei verbreiteten Arten
Häufige Gattungen und Arten
- Plodia interpunctella – Dörrobstmotte: weltweit verbreitet, häufig in Innenräumen
- Ephestia kuehniella, Cadra cautella – Typisch in gelagerten Lebensmitteln (Mehl, Getreide)
- Aglossa pinguinalis – Fettschädling, in Kellern, Ställen
- Pyralis farinalis – Häufig in Dachböden, früher oft in Mühlen
- Hypsopygia, Orthopygia, Synaphe – Gattungen trockener oder ruderaler Standorte
Besonderheiten
- Ökologisch äußerst vielfältige Familie, meist unauffällig
- Hausbewohnende Arten sind gut an menschliche Lebensräume angepasst, ganzjährig aktiv
- Bestimmung auf Fotos schwierig: Flügeladern, Palpen und Genitalien entscheidend
- Einige saprophage Arten nützlich beim Abbau organischer Substanz