ZYGAENIDAE – DIE WIDDERSCHEN
Die Zygaenidae – Widderchen sind eine Familie der Nachtfalter, auch als „Harlekinfalter“ bekannt. Sie tragen oft auffällige Warnfarben, die ihre Giftigkeit gegenüber Fressfeinden anzeigen. Die Raupen mancher Arten ernähren sich von giftigen Pflanzen und speichern Abwehrstoffe.

Die Widderchen kommen weltweit in verschiedenen Lebensräumen vor und sind durch ihr Verhalten und ihre Biologie besonders interessant.

Zygaena filipendulae – Sechsfleck-Widderchen
Zygaena purpuralis – Purpur-Widderchen
Zygaena transalpina – Alpen-Widderchen

Merkmale

Tagaktive Falter mit langsamem Flug, teils in Gruppen
Schmale, längliche Flügel, meist schwarzblau oder grünlich-metallisch mit roten Flecken
Keulenförmige, kräftige Fühler
Aktiv bei warmem, sonnigem Wetter
Kleiner Kopf, gedrungener Körper

Lebensraum

Widderchen leben bevorzugt in:

Naturnahen Wiesen, Kalkmagerrasen, Brachflächen, blütenreichen Heiden
Sonnige Hänge mit hohem Vorkommen von Fabaceae (Klee, Platterbsen…)
Offene Flächen mit später Mahd und hoher Nektarpflanzendichte

Biologie

Eier werden in Gruppen auf oder unter den Blättern der Wirtspflanze abgelegt
Stämmige Raupen, meist blassgrün mit schwarzen Punkten, teils behaart
Enthalten cyanogene Gifte in Raupen- und Imaginalstadium
Verpuppung in weißem Seidenkokon an Stängeln
Eine Generation pro Jahr (univoltin), adulte Tiere im Sommer sichtbar

Häufige europäische Arten

Zygaena filipendulae – Sechs rote Flecken, sehr häufig in Wiesen
Zygaena lonicerae, Z. trifolii – Ähnlich zu Z. filipendulae, Unterscheidung nur genitalmorphologisch
Zygaena carniolica – Rote Flecken mit weißem Rand, lokal verbreitet
Zygaena minos, Z. transalpina – In alpinen oder südlichen Regionen verbreitet

Besonderheiten

Tatsächlicher Aposematismus (Giftigkeit) und Müller’sche Mimikry
Manche Arten leben sympatrisch, was die Bestimmung erschwert
Sehr empfindliche Bioindikatoren für Mahd, Eutrophierung und Leguminosenrückgang
Lange Raupenphase, oft mit Überwinterung im Larvenstadium