Banteay Srei - បន្ទាយស្រី
Banteay Srei, ein verborgener Schatz Kambodschas, ist ein Tempel aus dem 10. Jahrhundert, der dem Gott Shiva geweiht ist und etwa 25 km nördlich von Angkor Wat liegt. Trotz seiner geringen Größe besticht er durch seine Schönheit und kunstvolle Gestaltung. Auch als „Zitadelle der Frauen“ bekannt, ist Banteay Srei berühmt für seine außergewöhnlichen Skulpturen aus rosafarbenem Sandstein, die mit erstaunlicher Präzision und Detailtiefe gemeißelt wurden.
Der Tempel ist ein leuchtendes Beispiel der klassischen Khmer-Kunst und zeigt zarte Ornamente und detaillierte Reliefs, die Geschichten aus der hinduistischen Mythologie darstellen. Seine verzierten Mauern zeigen ikonische Szenen aus der Kosmologie und den Epen, die das Leben und die Legenden jener Zeit lebendig machen.
Trotz der Jahrhunderte, die seit seiner Erbauung vergangen sind, fasziniert Banteay Srei Besucher aus aller Welt – ein Zeugnis der künstlerischen Meisterschaft und spirituellen Hingabe des alten Khmer-Reiches. Als Kulturschatz Kambodschas gehört der Tempel heute zum UNESCO-Welterbe und wird für kommende Generationen bewahrt.
Ein Tempel von einzigartiger Feinheit
Rund 25 km nordöstlich von Angkor Wat gelegen, ist Banteay Srei – wörtlich „Zitadelle der Frauen“ – einer der kleinsten Tempel im Angkor-Komplex, aber sicherlich einer der wertvollsten in künstlerischer Hinsicht.
Er wurde nicht von einem König, sondern von einem Brahmanen errichtet, ist Shiva geweiht und stammt aus dem 10. Jahrhundert (etwa 967 n. Chr.).
Charakteristischer rosafarbener Sandstein
Der Tempel zeichnet sich durch die Verwendung von rosa oder rötlichem Sandstein aus – ein weicheres Material als der sonst übliche graue Sandstein, das extrem präzise Skulpturen ermöglicht. Diese Besonderheit, kombiniert mit harmonischen Proportionen, verleiht dem Bauwerk eine zarte, fast miniaturhafte Anmutung.
Maße:
- Höhe der Gebäude: relativ niedrig (5 bis 6 Meter)
- Fläche: etwa 100 × 100 Meter
- Aufbau: drei konzentrische Einfriedungen mit Hauptstrukturen im Zentrum
Außergewöhnliche Ornamentik
Banteay Srei ist vor allem berühmt für die Fülle und Feinheit seiner Reliefs:
- Komplexe florale und geometrische Muster
- Mythologische Szenen aus Ramayana und Mahabharata
- Kampf zwischen Rama und Ravana
- Shiva und Parvati auf dem Berg Kailash
- Elegante weibliche Figuren (Devatas)
Die Details erreichen ein Maß an Raffinesse, das in der angkorianischen Kunst selten übertroffen wurde.
Eine besondere Widmung
Im Gegensatz zu den meisten Angkor-Tempeln wurde Banteay Srei nicht von einem Herrscher, sondern von Yajnavaraha, einem gelehrten Brahmanen und Vertrauten von König Rajendravarman II, erbaut – ein außergewöhnlich privates Heiligtum.
Dieser intellektuelle Ursprung könnte die kostbare Gestaltung erklären, die sowohl den heiligen Texten als auch der Kunst selbst gewidmet ist.
Wiederentdeckung und Restaurierung
Am Ende des 19. Jahrhunderts von den Franzosen wiederentdeckt, wurde Banteay Srei in den 1930er Jahren unter Henri Marchal eines der ersten Objekte einer Restaurierung durch Anastilose.
Heute ist er vollständig in die Besichtigungsroute des Angkor-Parks eingebunden, auch wenn er etwas abseits der monumentalen Hauptanlagen liegt.
Besuchstipps
- Zugang: asphaltierte Straße von Siem Reap, erreichbar per Tuk-Tuk oder Minibus
- Bestes Licht: morgens oder am späten Nachmittag, wenn das Rosa des Sandsteins besonders leuchtet
- Aufenthaltsdauer: 1 bis 2 Stunden
- Umgebung: typische ländliche Landschaften mit Reisfeldern und traditionellen Dörfern
Fazit
Banteay Srei ist ein besonderer Tempel: klein in der Größe, groß in künstlerischer Bedeutung. Er verkörpert die vollkommene Vereinigung hinduistischer Spiritualität mit der Raffinesse der Khmer-Kunst. Der Besuch, weniger überlaufen als Angkor Wat, bietet einen stillen und intimen Moment des Staunens.
Lotusteich am Eingang
Im Buddhismus ist der Lotus eine zentrale Symbolfigur für Reinheit, Erhebung und spirituelles Erwachen. Aus schlammigem Wasser wachsend, aber an der Oberfläche makellos blühend, symbolisiert er den Weg des Übenden, der trotz Leid und Täuschung zur Weisheit gelangt. Jede Farbe des Lotus hat eine besondere Bedeutung: Weiß steht für geistige Reinheit, Blau für Weisheit, Rot für Mitgefühl und Rosa – oft mit dem Buddha selbst assoziiert – für höchste Erleuchtung. In der buddhistischen Ikonographie wird der Lotus häufig als Thron für Götter und Bodhisattvas dargestellt und betont so deren transzendente Natur.