Ta Prohm - តាព្រហ្ម

Ein Tempel der Erinnerung und Meditation

Der Tempel Ta Prohm wurde Ende des 12. Jahrhunderts von König Jayavarman VII erbaut, kurz nach Angkor Thom. Er sollte als mahāyāna-buddhistisches Kloster dienen, aber auch als Gedenktempel zu Ehren der Mutter des Königs.

Sein ursprünglicher Name in Sanskrit, Rajavihara, bedeutet „königliches Kloster“.

Eine eigenständige Klosterstadt

Ta Prohm war ein gigantischer religiöser Komplex, der auf seinem Höhepunkt von mehreren tausend Menschen bewohnt wurde: Mönche, Priester, Diener, Tänzerinnen und Lehrer.

Der Tempel besteht aus:

  • Einem Netzwerk von Galerien, Höfen und Schreinen,
  • Pavillons, die durch dunkle Gänge verbunden sind,
  • Einem asymmetrischen Grundriss, der die schrittweise Entwicklung seiner Funktionen widerspiegelt.

Im Gegensatz zu anderen Tempelbergen bevorzugt Ta Prohm abgeschlossene Räume und innere Wege – ideal zur Meditation.

Der Stempel des Dschungels

Was Ta Prohm einzigartig macht, ist die bewusste Entscheidung, ihn in dem Zustand zu belassen, in dem er zu Beginn des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde. Die École française d’Extrême-Orient, verantwortlich für die Restaurierung, beschloss, die Bäume nicht zu entfernen, um die romantische und eindrucksvolle Atmosphäre zu bewahren.

Bemerkenswerte Bäume:

  • Kapokbäume (Ceiba pentandra) mit riesigen Wurzeln,
  • Banyanbäume, deren Stämme Mauern umschlingen,
  • Feigenbäume und andere tropische Pflanzen.

Diese Bäume bedecken den Tempel nicht nur – sie verschmelzen mit ihm und schaffen ein kraftvolles Bild von Natur, die sich menschliches Erbe zurückholt.

Spirituelle Symbolik

Ta Prohm verkörpert:

  • Die Vergänglichkeit von Macht und Zeit,
  • Die Unbeständigkeit, ein zentrales Thema des Buddhismus,
  • Die mögliche Harmonie zwischen Kultur und Natur.

Er spricht weniger von Beherrschung als von Loslösung – und inspiriert bei vielen Besuchern stilles Staunen.

Ein Ort des Films und der Faszination

Ta Prohm wurde weltweit bekannt als Drehort für den Film Tomb Raider (2001) mit Angelina Jolie. Diese mediale Präsenz brachte dem Tempel mehr Besucher – und eine neue Faszination für seine „verlorene“ Atmosphäre.

Ta Prohm heute besuchen

  • Beste Zeit: früh am Morgen, vor dem Besucheransturm.
  • Zugang: im Angkor-Ticket enthalten, 1 km von Banteay Kdei entfernt.
  • Empfohlene Besuchsdauer: 1 bis 2 Stunden.
  • Zu beobachten:
    • Wurzeln, die Türme und Fenster umschlingen,
    • Widmungsinschriften,
    • Licht, das durch das Blätterdach fällt – es verändert sich mit jedem Schritt.

Fazit

Ta Prohm ist mehr als ein Tempel: ein stiller Dialog zwischen Stein und Pflanze, zwischen menschlicher Erinnerung und der Kraft der Natur. Er steht für die Schönheit lebendiger Ruinen, für die Seele Angkors in ihrer bewegendsten, fragilsten und zugleich ewigsten Form.


Erbaut im 12. Jahrhundert unter der Herrschaft von König Jayavarman VII, ist Ta Prohm berühmt für sein einzigartiges Erscheinungsbild mit Ruinen, die von üppiger Vegetation überwuchert sind.

Die Wurzeln der Bäume verschlingen das Mauerwerk des Tempels und erschaffen eine malerische und mystische Szenerie. Der Tempel wurde bewusst nur teilweise restauriert, um seine ursprüngliche Atmosphäre zu bewahren.

Die Reliefs und fein gearbeiteten Skulpturen erzählen Geschichten aus der hinduistischen Mythologie und dem Alltagsleben zur Zeit des Khmer-Reiches.

Als eine der bekanntesten Stätten Angkors zieht Ta Prohm Besucher aus aller Welt an – durch seine faszinierende Geschichte und seine einzigartige Schönheit.

Der Tempel Ta Prohm wurde 1992 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.