Das Tor der Toten

Ein unscheinbares Tor mit tiefer Bedeutung

An der Ostseite von Angkor Thom, zwischen dem Siegestor im Norden und dem oft damit verwechselten Südtor gelegen, diente dieses Nebentor traditionell rituellen Bestattungszügen. Man sagt, es sei der Ausgang für die Leichname verstorbener Könige oder hoher Würdenträger in Richtung der außerhalb der Stadt gelegenen Krematorien gewesen.

Im Gegensatz zu den reich verzierten Haupttoren mit Gesichtern oder Balustraden mit Göttern und Dämonen ist das Tor der Toten schlicht, schmal und fast von der Vegetation verborgen.

Symbolische Funktion

Die von Jayavarman VII Ende des 12. Jahrhunderts gegründete Stadt Angkor Thom folgte kosmologischen Prinzipien. Jedes Tor hatte eine bestimmte Rolle:

  • Das Südtor als Hauptzugang.
  • Das Siegestor für königliche Prozessionen.
  • Das Nordtor, Symbol für Weisheit.
  • Und das Tor der Toten als Übergang ins Jenseits.

Seine östliche Ausrichtung kann sowohl für Erneuerung als auch für den Abgang der Seele aus der göttlichen Stadt stehen.

Architektur und Gestaltung

  • Steingewölbe mit leicht spitzem Bogen, flankiert von Lateritmauern.
  • Kleine Dimension, nicht geeignet für Wagen.
  • Keine monumentalen Skulpturen (weder Lokeshvara-Gesichter noch Nagas).
  • Eingebettet in die Stadtmauer von Angkor Thom, die heute teilweise eingestürzt oder vom Dschungel überwuchert ist.

Seine scheinbare Schlichtheit hebt es deutlich von den anderen Toren ab – ein Ausdruck seiner besonderen Funktion.

Ein kaum besuchter Ort

Nur wenige Besucher verirren sich hierher, obwohl das Tor zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar ist. Es bietet eine andere Seite von Angkor:

  • Stille Atmosphäre, fern vom Massentourismus.
  • Intimer Charakter, teils fast spirituell.
  • Riesige Bäume, die das geheimnisvolle Flair verstärken.

Ein Ort, den Fotografen und Entdecker von Angkors versteckten Winkeln besonders schätzen.

Fazit

Das Tor der Toten von Angkor Thom ist ein Übergang – nicht nur räumlich zwischen der königlichen Stadt und dem Wald, sondern auch spirituell zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Es zeigt, dass das Genie der Khmer-Baumeister nicht nur in der Monumentalität lag, sondern auch in der symbolischen Bedeutung jedes architektonischen Elements.


Das Tor der Toten ist eines der fünf Tore von Angkor Thom. Es liegt an der Ostseite der befestigten Stadt und diente dem Zugang zur königlichen Anlage. Es ist auch unter dem Namen Osttor (East Gate) oder Thvear Khnoch/Kmoch Gate bekannt.

Wie die anderen Tore von Angkor Thom wird es von Steinstatuen mythologischer Wesen flankiert, darunter Devas und Asuras.

Dieses Tor diente als Ausgang für die Leichenzüge verstorbener Khmer-Könige. Beim Tod eines Herrschers zog die Trauergemeinde durch das Tor der Toten über einen heiligen Weg zu den Tempeln der alten Hauptstadt, wo die Feuerzeremonien und Bestattungsrituale stattfanden.

Heute wird es selten besucht – wohl wegen seiner Abgeschiedenheit von den klassischen Touristenrouten.

Um diesen Ort zu erreichen, folgt man einem unbefestigten Pfad – dem einzigen nicht asphaltierten Zugangstor. Am Ende dieses Weges, der sich 1,5 bis 2 Kilometer durch den Wald schlängelt, befindet sich das Tor der Toten. Links vom Tor kann man hinaufsteigen und dem Weg entlang der Mauer folgen. Dieser führt zum Siegestor. Ein Spaziergang, der sich lohnt – Wasser nicht vergessen!

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Blick vom Pfad Richtung Ausgang


Detailansicht der Nordseite


Schmetterling