Das Südtor von Angkor Thom
Das Südtor von Angkor Thom ist ein ikonischer Zugang zur alten Stadt Angkor Thom in Kambodscha. Es gehört zu den fünf Haupttoren, die zur befestigten königlichen Stadt führen.
Erbaut im 12. Jahrhundert unter König Jayavarman VII, ist das Südtor ein monumentales Bauwerk mit kunstvollen Reliefs. Die Steine sind reich verziert mit Skulpturen hinduistischer Götter und mythologischer Figuren, darunter Devas und Asuras.
Der Haupteingang zu Angkor Thom
Das Südtor von Angkor Thom ist das bekannteste der fünf Tore zur kaiserlichen Hauptstadt, die Jayavarman VII Ende des 12. Jahrhunderts gründete. Es liegt auf der zentralen Nord-Süd-Achse, die Angkor Wat mit dem Bayon verbindet, und wird über eine steinerne Brücke erreicht, die mit monumentalen Skulpturen geschmückt ist.
Monumentale Architektur
Wie die anderen Tore von Angkor Thom ist auch dieses etwa 23 Meter hoch. Es besteht aus Sandstein und weist folgende Merkmale auf:
- Ein Turm mit vier Gesichtern, die in die Himmelsrichtungen blicken, und Lokeshvara, den Bodhisattva des Mitgefühls, oder den vergöttlichten König darstellen.
- Ein gewölbter Durchgang für Wagen und Elefanten.
- Dreiköpfige Elefanten (Airavata) an den unteren Ecken, geritten von Göttern.
Die Brücke mit Göttern und Dämonen
Der Zugang zum Südtor erfolgt über eine lange Brücke mit 54 Statuen, die eine berühmte Szene aus dem Quirlen des Milchozeans darstellen:
- Links: die Devas (Götter), die den Kopf des Naga ziehen.
- Rechts: die Asuras (Dämonen), die am Schwanz des Naga ziehen.
- Der mehrköpfige Naga (mythische Schlange) dient als heiliges Seil.
Diese Allegorie kosmischer Ordnung verdeutlicht die Verbindung von Religion und Macht im Khmer-Denken.
Funktion und Symbolik
Das Südtor war der Hauptzugang für offizielle Besucher, Händler und Pilger zur Hauptstadt.
Die Symbolik ist doppelt:
- Es markiert den Übergang vom weltlichen Bereich zur heiligen Stadt Angkor Thom.
- Es betont die göttliche Macht des Königs als Garant kosmischer Ordnung.
Ein eindrucksvolles Erlebnis
Heute zählt das Südtor zu den fotogensten Orten von Angkor. Besonders morgens und abends sorgt das Licht für eindrucksvolle Schatten und betont die Gesichter und Baumwurzeln.
Besucher können:
- Das Tor zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchqueren.
- Die teils restaurierten Statuen bewundern – einige original, andere rekonstruiert.
- Die subtile Integration in die Natur bestaunen.
Fazit
Das Südtor von Angkor Thom vereint architektonische Kraft, religiöse Symbolik und politische Funktion. Es empfängt den Besucher nicht nur in einer alten Stadt, sondern in einer Weltanschauung, wie sie die Khmer-Zivilisation auf dem Höhepunkt ihres Glanzes prägte.