Die Erkundung dieses Ortes liegt abseits der üblichen Wege. Am besten besucht man ihn mit einem Guide und per Fahrrad.

ACHTUNG vor Javaneraffen!

Das Südtor von Banteay Kdei ist einer der Zugänge zum historischen Tempelkomplex Banteay Kdei in Kambodscha.

Man erreicht es über einen kaum markierten Waldweg. Wir kamen mit dem Fahrrad und entdeckten plötzlich dieses majestätisch vor uns aufragende Tor.

Wir kamen aus südlicher Richtung und bogen links auf den Pfad ab, um weiter durch den Wald zu fahren.

Ein unauffälliger Eingang zu einem Rückzugsort

Der Tempel Banteay Kdei, was „Zitadelle der Zellen“ bedeutet, wurde unter Jayavarman VII (Ende des 12. Jahrhunderts) erbaut und ähnelt stilistisch Ta Prohm. Er war vermutlich ein Rückzugsort für buddhistische Mönche.

Das Südtor

Das Südtor ist einer der ruhigsten und am wenigsten besuchten Zugänge zum Komplex. Abseits der touristischen Hauptwege bietet es einen friedlichen Zugang, gesäumt von jahrhundertealten Bäumen und durchstreift von Vögeln oder meditierenden Mönchen.

Architektonische Merkmale

Wie viele Tore unter Jayavarman VII zeigt auch dieses Elemente der mahāyāna-buddhistischen Architektur und ikonografische Darstellungen des Mitgefühls.

  • Monumentale Gesichter in den vier Himmelsrichtungen, wahrscheinlich Lokeshvara (Avalokiteshvara), der Bodhisattva des Mitgefühls.
  • Zugangsbrücke über einen alten Graben, mit Resten von Naga-Balustraden.
  • Materialien: Sandstein und Laterit – typisch für die Bayon-Zeit.
  • Bescheidene Dimensionen, aber harmonische Proportionen.

Das Tor steht mehr für spirituelle Symbolik und Ausgewogenheit als für militärische Macht.

Ein bedeutungsvoller Durchgang

Nach Süden ausgerichtet, könnte dieses Tor symbolisieren:

  • Den Pfad der Weisheit und der spirituellen Einkehr.
  • Einen Zugang, der den Mönchen oder suchenden Besuchern vorbehalten war.
  • Den symbolischen Übergang von der Außenwelt in den heiligen Raum des Tempels.

Atmosphäre und Umgebung

Die Stille rund um dieses Tor steht im Kontrast zur Betriebsamkeit bei Angkor Wat oder Bayon. Häufig hört man:

  • Das Zirpen der Zikaden.
  • Das Knacken von Ästen unter den Füßen eines Mönchs.
  • Den leichten Wind in den Baumkronen.

Ein idealer Ort, um die Harmonie zwischen khmerischer Architektur und tropischer Natur zu erleben.

Fazit

Das Südtor von Banteay Kdei ist ein unauffälliger, aber bedeutungsvoller Zugang zur spirituellen Welt der Khmer. Es will nicht beeindrucken, sondern still empfangen. Für achtsame Reisende bietet es ein seltenes Erlebnis: eine intime Begegnung mit Geschichte und innerem Frieden, wie ihn Jayavarman VII in seinen Heiligtümern vermitteln wollte.


So gelangt man dorthin:

GPS-Koordinaten:

13°25'39.8"N 103°53'55.4"E

Link zu Google Maps


Blick aus dem Wald


Blick von innen